Richtiger Umgang mit Geld lernen
Für den einen ist der Umgang mit Geld einfach und für den nächsten gestalltet sich der Umgang mit Geld enorm schwer. Aber warum ist das eigentlich so?
Eine richtiger Umgang mit Geld kann so einiges an Problemen verhindern. Und je früher man diesen Umgang mit Geld erlernt, umso leichter fällt einem dies auch später im Erwachsenenalter.
Finanzielle Bildung im Kindesalter als solide Finanzielle Ausbildung
Wenn man Kinder hat möchte man diesen eigentlich auch alles ermöglichen. Spielzeuge, Ausflüge, Liebe, Zuneigung und Sicherheit natürlich auch.
Aber warum stellt man sich als Eltern nicht auch die Frage, wie man den Kindern einen guten und sinnvollen Umgang mit Geld beibringt? So das diese es später mal viel leichter haben gut mit den eigenen Finanzen umgehen zu können.
Auch in der heutigen Zeit gibt es keine Unterrichtsform welche sich mit der Finanziellen Bildung oder sogar vom Grund auf eine Form der finanziellen Ausbildung auseinandersetzt.
Mehr dazu lesen Sie hier im Artikel: Finanzielle Bildung von Jugendlichen an den Schulen.
Sich als Eltern also darauf zu verlassen ist nicht sinnvoll. Oder haben Sie in der Hauptschule, Realschule oder gar auf dem Gymnasium ein solches Fach gehabt? Eher nicht.
Wie also kann man es den Kindern in unserer heutigen „Konsumgesellschaft“ beibringen, was Geld ist und wie man damit verantwortungsvoll umgeht?
Besonders dann, wenn man dies selbst nie wirklich gelernt hat und selbst als Erwachsener trotz eines vielleicht sogar guten Gehaltes oder Lohnes am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig bleibt!
Um es hier gleich vorweg zu nehmen: Ich bin kein Fan von der Aussage unserer Großeltern „Spare in der Not, so hast du im Guten mehr“!
Denn das kommt aus einer Zeit als unsere Großeltern nach Kriegsjahren mit wirklich ganz wenig auskommen mussten. Und hier wurde häufig nicht nur der Groschen zweimal umgedreht, sondern auch die letzte Brotkrumme stückchenweise aufgeteilt.
In dieser Zeit konnte man nur mit zwanghaften Sparen an allen Ecken überleben.
Kindern sinnvoll Sparen beibringen
Für Kinder wird Geld erst wirklich (er-)fassbar, wenn diese ein Taschengeld von den Eltern zugeteilt bekommen. Häufig beginnen Eltern damit im 5 Lebensjahr. Dieses Geld steht dann zur freien Verfügung. Die Höhe des Taschengeldes hat sich in den letzten 30 Jahren pervertiert. Von 5 DM hin zu 100 Euro je nach Lebensalter. Aber mit dem verfügbaren Taschengeld gerade im Kindesalter ist auch etwas aus dem Ruder gelaufen.
Denn den Kindern wird sehr häufig überhaupt nicht der Sinn vermittelt. Nämlich das man mit dem Taschengeld haushalten muss. Zum einen, damit ein Kind sich auch Gedanken darüber macht, was man sinnvolles mit dem Taschengeld anfängt. Einfach nur ausgeben für Naschkram und Dödelkram ist nicht lehrreich.
Vielmehr sollte die Gabe von Taschengeld mit einer sinnvollen Investition verknüpft sein. Also im Sinne von; 6 Jähriges Kind erhält erstmals 5 Euro und mit dem Kind wird gemeinsam dazu überlegt was man am Ende damit kaufen möchte was aber genau in diesem Finanzrahmen liegt. Nicht mehr!
Geld ist endlich und je früher man das versteht um so verantwortungsvoller wird man auch mit Geld, in dem Falle dem Taschengeld umgehen.
Nun mag so mancher Erwachsener gleich denken „Aber es sind doch noch Kinder!“.
Ja natürlich sind es am Anfang noch kinder. Und trotzdem ist es nunmal so, dass auch Kinder irgendwann zu jungen Erwachsenen werden und wenn es gut läuft mit den eigenen Finanzen und allem was so dazu gehört, gut umgehen können.
Wenn es schlecht läuft, sind es junge Erwachsene die eben früh in eine Insolvenz reinrutschen. Fehlende finanzielle Fähigkeiten rächen sich später. Nichts macht Eltern stolzer wenn die eigenen Sprösslinge gut mit dem eigens erarbeiteten Geld umgehen können ohne auf andere angewiesen zu sein. Das ist für Eltern doch ein toller Anreiz und sehr beruhigendes Kissen im Alter, oder?
Ich sage nur: Früh übt sich, besser ist es!
Richtiger Umgang mit Geld im Erwachsenenalter
Wer als Kind oder jugendlicher keinen guten Umgang mit Geld hatte, wird in der Regel auch im Erwachsenenalter ein problematischen Umgang mit Geld und mit den eigenen Finanzen im allgemeinen sowie im speziellen haben.
Wenn man sich alleine die Statistiken der vergangenen 15 Jahre anschaut was die Privatinsolvenzen angeht, bekommt schnell eine Gänsehaut. Und wer sich dann den Altersdurchschnitt anschaut, bekommt das kalte Grausen.
Viele Menschen rutschen aus dem Jugenalter direkt in eine siebenjährige Privatinsolvenz hinein. Sieben Jahre sind eine verdammt lange Zeit.
Deswegen ist es auch im Erwachsenenalter nicht verkehrt sich mit der eigenen finanziellen Situation auseinanderzusetzen.
Es gibt Menschen die leben wie ein Hochverdiener, welche aber doch nur ein geringen Lohn oder Gehalt haben. Man lebt über seine (finanziellen) Möglichkeiten.
Wer ständig mit dem Bankdispo überleben muss, ist ständig in zwei Abhängigkeiten. Zum einen in der Abhängigkeit einen Job zu behalten, der einem zu wenig Verdienst einbringt, zum anderen von der Bank und dem Goodwill abhängig zu sein, das eigene Konto Monat für Monat überziehen zu dürfen.
Auch wenn die Bank an den Überziehungskreditinsen eine Menge Geld verdient: dreht die Bank „ihres Vertrauens“ den Hahn zu ist Feierabend.
Das nenne ich dann ein Minus-Leben. Minus, weil man ständig im finanziellen Minus lebt und leider zeigt auch hier die Statistik ganz klar, das es sich nicht mehr ändert.
Aber wer solch ein Minus-Leben satt hat, kann sich nun auch freuen. Denn der erste Schritt ist tatsächlich die eigenen Finanzen in die eigene Hand zu nehmen und ein neues „Mindset“ (Gedankensatz oder innere Einstellung) aufsetzen.
Tipps für einen Neuanfang im richtigen Umgang mit Geld in ernster Lage.
- Finanzielles Fernziel erstellen
- Finanzielles Nahziel erstellen
- Zur eigenen finanziellen Situation auch stehen. Auch Freunden gegenüber. Nichts beschönigen!
- Haushaltsplan erstellen
- Haushaltsplan strikt einhalten
- Kostenplan: Unnötige Ausgaben auflisten
- Unnötige Ausgaben soweit wie möglich runterfahren oder gar streichen
- Jeder nicht ausgegebene Euro ist ein Guthaben-Euro
Als erwachsener Mensch ist es nicht immer leicht, finanzielle Unarten aufzugeben oder abzugewöhnen. Aber das gehört halt auch dazu.
Geld sparen oder Cashflow erhöhen
Wenn man schon in der finanziellen Bredouille ist, kann man sich auch von der Schuldnerberatung Hilfe holen. Sollte es noch nicht soweit sein, und man ist noch soweit es geht Herr der eignen finanziellen Lage, aber dennoch wäre nichts dagegen zu sagen etwas mehr Geld übrig zu haben, sollte einfach mal über die Erhöhung des Cashflow (Geldzulauf, Geldeingang) nachdenken.
Sparen ist auch eine Möglichkeit, setzt aber die Fähigkeit des kurzfristigen oder auch langfristigen Verzichts voraus. Und das können nunmal nicht wirklich viele Menschen.
Um den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen kann man abschliessend sagen, das es ein „Ewig-Prozeß“ ist. Man lernt immer dazu, und passt entsprechend dem neuen Wissen seine finanziellen Fähigkeiten an. Wer dann langsam seine Erfolge Schwarz auf Weiss sieht, hat auch neuen Antrieb weiterzumachen, weil alleine die Bestätigung einem ein sehr gutes Gefühl gibt. Und das führt dann auch langfristig in eine Form der eigenen finanziellen Unabhängigkeit.