Finanzcommunities im Internet

In diesem Artikel möchte ich versuchen von meinen, also meine ganz eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Thema Finanzcommunities im Internet berichten. Alle Communities zum Bereich Vermögensaufbau, Aktien, Dividendenstragie und was es noch so alles gibt, haben Vorteile und auch Nachteile.

Also wo fange ich an?
Am Anfang war das Feuer…! Und in mir tatsächlich das Feuer eines jungen Mannes der mit Mitte Zwanzig seine ersten Aktien kaufen wollte um reich zu werden, grins. Naja. Das war 1994. Damals gab es noch kein Internet wie wir es heute alle kennen und minütlich nutzen.

Ich habe damals aus dem Bauchgefühl meine ersten Mannesmann Aktien zu 59 Mark gekauft. Mannesmann D2. Ich glaubte schon damals daran, dass sich das Thema Mobilfunkt durchsetzen würde und mir ein paar Mark in die Taschen spülen würde. Und das war auch so. Denn durch den Übernahmepoker von Vodafone stiegen die Aktienkurse immens in die Höhe. Und ich habe meinen Einsatz verdoppelt. War ein gutes Geschäft. Ein Geschäft welches zu 90 Prozent aus Bauchgefühl entstand.

Wie gesagt, damals gab es kein Internet um auf die schnelle irgendwelche Informationen zu erhaschen.

Heute ist das alles viel einfacher. Denn das Internet wie wir es jetzt alle kennen, bringt in sekundenschnelle immer wieder neue Informationen zu den gewünschten Aktien und Unternehmen. Die Info die man gerade noch gelesen hat ist schon wieder uralt. Und alle neuen Infos sind eigentlich nach der Effizienten Markttheorie längst in alle Aktienkurse eingepreist.

Mehr zum Thema effiziente Markttheorie kann man gut im Buch von Gerd Kommer „Souverän investieren mit ETF“ erfahren.

Für Neueinsteiger und Interessierte ist es sicherlich interessant wie wir „alten“ früher unsere Aktien gekauft und gehandelt haben.
Es war umständlicher. Vor alle die Informationsbeschaffung zu den Unternehmen. Und was, so empfand ich es, am schwierigsten war, war es Gleichgesinnte zu finden, die sich eben auch mit dem Thema Aktien auseinandersetzten. Austausch, lernen von anderen, Erfahrungen usw. das war damals schwieriger als heute. Früher ging man in einen Aktienverein. Das war es dann meist auch schon. Und somit war man dann auch wieder irgendwie sonderlich.

Finanzcommunities im Internet – Fluch und Segen?

Heute nutzt man das Internet für alles und, entschuldigen Sie den Ausdruck, jeden scheiß. Für Rezepte zum Kochen (zumindestens sinnvoll), bis zum Katzenvideoliken (völlig Hohl). Meine Meinung!

Aber es gibt auch Bereiche im Netz wie die grossen Netzwerke wie Facebook, Youtube usw.
Ich selber nutze diese auch. Um mitzulesen, Meinungen zu höhren (äh, lesen), aber auch eigene Erfahrungen aus meinen Investorendasein mitzuteilen.

Ich nenne hier mal einige die mir spontan einfallen.

  • Aktien mit Kopf
  • Dividendenstrategie
  • Finanzrocker
  • Talerbox
  • Dividendenadel

und so weiter und so fort. Das sind alles auf den Netzwerken recht gut besuchte Facebookcommunities zum Thema Finanzen, Aktien und Vermögensaufbau. Und einige haben sich in dieser, ich nenne es mal, Communitywelt ein recht gutes Renommee aufgebaut.

Gerade für Anfänger kann es eigentlich ganz interessant sein, hier mal reinzuschauen. Kann!
Denn und das gilt auch für mich, man sollte immer skeptisch bleiben bei all den verschiedenen Aussagen, Ankündigungen und Meinungen.

Finanzcommunities im Internet können unterstützen. Und manche machen das mit der Unterstützung echt richtig gut und sind dabei stets freundlich und andere wiederum kommen dann doch etwas herb- bis derb rüber.

Was mir zum Beispiel sehr gut gefällt sind die vielen Youtube Videos welche man kostenlos schauen kann. Ich selber bin erst vor einigen Jahren auf diese Videos gestossen. Und das auch mehr oder weniger per Zufall.

Damals war das der Kanal von Kolja Barghorn mit seinem Youtubekanal „Aktienmitkopf“. Und ich muss sagen, das ich von Beginn an sehr positiv beeindruckt gewesen bin, mit welcher Lässigkeit, Smartheit er von seinen Aktienkäufen und Unternehmensbewertungen aus seiner, also absolut seiner ureigensten Meinung, erzählt hat. Er steht / stand in seinen Videos für das was er da erzählte und erklärte auch seine Strategie warum und weshalb er sich für seine ausgewählten Investments entschieden hatte. Auch mit dem Gegenwind mancher Kommentatoren kam / kommt er gut zurecht. Und er hat auch den Arsch in der Hose mal den einen oder anderen zurechtzuweisen, wenn der Ton in den Kommentaren voll daneben war. Gefällt mir.

Aber auch hier muss jeder Neueinsteiger der sich die Videos auf Youtube für Aktien, ETF oder im allgemeinen dem eigenen Vermögensaufbau interessiert immer auch das Hirn einschalten. Denn nur weil ein recht bekannter Aktienyoutuber das eine oder andere erzählt, heißt das nicht das alles immer eins-zu-eins korrekt ist. Die eigenen Recherche ist immer wieder wichtig.

Es gibt meiner Meinung nach nämlich so einige die zwar in den Communities mitreden wollen, wo man aber schnell das Gefühl hat, das keinerlei Ahnung vorhanden ist und im schlimmsten Falle diese „Kommentatoren“ noch nie eine Aktie je besessen haben.

Podcast als regelmäßige Informationsquelle zum mitnehmen.

Und dann gibt es da ja auch noch die Podcasts. Wow. Ich bin seit einem Jahr gut dabei und höre mir richtig gerne diese Podcasts an. Ich sitze dann meist in meinem Lieblingscafe  geniesse meinen Galao und dann wird der Podcast gestartet.
Auch hier habe ich eine kleine Auswahl die Sie vielleicht auch interessieren könnte. In diesem Fall tatsächlich mit einem Ranking. Ein Ranking welches mir, also nur mir persönlich, gefällt.

  • Finanzrocker (Daniel Korthe)
  • Finanzwesir rockt (Albert Warneke und Daniel Korth) geniales Duo
  • Aktien mit Kopf
  • Steffen Kirchner (Motivation / Psychologie) sehr gut gemacht und über den Finanzrocker nach einem gelungenen Interview Podcast gekommen.

Und was ich eigentlich immer dabei habe, wenn ich diese Podcast höre, ist eine Notizbuch. Denn hier wird immer mal Information kostenlos rübergegeben wo ich dann im nachhinein nachrecherchiere, um mich selber auch weiterzubilden. Absolut geil. Da schlägt mein kleines Finanzen-Nerd Herz richtig dolle.

Auch hier muss jeder für sich selber entscheiden welche Bereich er nutzt. Ob Facebookcommunity, Youtube, Foren oder Podcast. Allerdings ist es wichtig, zuzuhören oder mitzulesen und immer auch das Hirn einschalten. Nicht alles mitmachen, nachmachen ohne alles für sich selbst gut nachrecherchiert zu haben.

Fazit:
Früher war alles besser! Neee! Auf keinen Fall.
Das man heute viele Kontakte zu gleichgesinnten Investoren auf den verschiedenen Communities oder Foren knüpfen kann ist einfach geil. Man kann von anderen lernen. Im besten Falle gibt es auch die Möglichkeit das sich aus den Communities regionale Stammtische bilden und regelmäßige treffen stattfinden. Denn hier lernt man eben auch Menschen kennen, eigene Meinungen bei den Treffen zu vertreten und man kann sich eben nicht in der Anonymität verstecken.
Ich bleibe dabei: Lesen bildet. Wer viel Bildung hat, oder bereit ist sich selber noch weiterzubilden im Bereich Investieren und Vermögensaufbau, kann die nützlichen Finanzcommunities im Internet sicherlich auch noch gut nutzen und ist nicht den vielen, vielen sehr vielen Meinungen vereinzelter Kommentatoren ausgeliefert und muss dann auch nicht alles glauben.

Aber ansonsten machen die obengenannten Communities und Podcaster eine wirklich guten Job.

Meine Meinung.
Finanzen-Nerd